Chronik

Der SV Weißenau wurde 1919 als reiner Fußballverein gegründet. In dieser schwierigen Nachkriegszeit kamen auf die Initiative der Brüder Weigand und Daiber mehrere junge Männer zusammen und hoben den Verein in einer Gartenlaube vor dem Sennhaus in Weißenau aus der Taufe. Erstes Anliegen des jungen Vereines war es eine ebene Wiese zu finden, auf der regelmäßig Fußballspiele durchgeführt werden konnten. Dies fiel nicht leicht, da zu dieser Zeit dem Sport noch nicht die heutige gesellschaftliche Bedeutung zukam. Glücklicherweise kam bei dieser Sportplatzsuche dem jungen Team des neuen Vereins eine Unterstützung zugute, die damals wie heute für den Verein enorm wichtig ist. Die frühere “Heilanstalt”, die Nachfolgerin “Psychatrisches Landeskrankenhaus” und jetzt “Die Weißenau” förderte den Verein durch Rat, Tat und persönliches Engagement der Führungskräfte. So war es damals der Rechnungsrat der “Heilanstalt”, Rudolf Weigand, der für den Verein an der Bahnlinie einen provisorischen Platz zur Verfügung stellte und später dem Verein oberhalb der Lehmgrube im Mariatal ein Gelände besorgte. Dieses Gelände war zunächst natürlich nicht bespielbar und so mussten die Gründer und Freunde des Vereins mit ihrer Hände Arbeit ein bespielbares Rasenfeld schaffen, um 1920 dann bereits den regelmäßigen Spielbetrieb im Mariatal aufnehmen zu können.

Die ersten Jahre waren sportlich nüchtern nur Lehrjahre, aber bereits Ende der 20er Jahre konnte der SV Weißenau sportlich mit den großen Vereinen in Oberschwaben mithalten. Der Zweite Weltkrieg stoppte die Entwicklung des Vereines jäh und ein großer Aderlass schwächte den Verein. Sofort nach dem Krieg dacht zwar niemand an sportliche Herausforderungen, sondern es galt das Leben neu zu gestalten, aber bereits im August 1947 waren wieder fußballbegeisterte Männer bereit sich für den Sport zu engagieren und hielten in der Gasthof “Traube” in Weingartshof die Wiedergründungsversammlung ab.

Dem SV Weißenau gelang es in dieser Zeit in der Bezirksliga Fuß zu fassen und sich zu behaupten. 1960 wurde gar der größte Erfolg mit der Meisterschaft in der Bezirksliga Bodensee und der Aufstieg in die II. Amateurliga errungen. In der Zeit von 1960 bis 1966 spielte der SV Weißenau in dieser zweit höchsten Amateurliga und konnte sich dort mit Mannschaften wie dem FV Ravensburg und SV Weingarten messen. Nach dem Abstieg spielte das Team des SV Weißenau in den 70er und 80er Jahren in der Bezirksliga eine bedeutende Rolle.


1968 wurde aus dem reinen Fußballverein ein Sportverein mit mehreren Abteilungen, zunächst mit der Jedermannsportabteilung, dann mit der Tischtennisabteilung, der Tennisabteilung und zuletzt der Baseballabteilung.

Leider folgte sportlich betrachtet 1999 das absolute Tief mit dem Abstieg in die Kreisliga B und damit die Gefahr, dass die Fußballabteilung ins Bodenlose stürzt. Aber diese Gefahr wurde dadurch gebannt, dass die Abteilung auf eine starke eigene Jugend zählen konnte und diese Eigengewächse mit Unterstützung von verantwortungsvollen Funktionären bereit waren, sich zu engagieren. So konnte nach einer tollen Siegesserie auf Anhieb ein 3. Platz erreicht werden. Zwar klappte der Aufstieg nicht sofort, aber ab der Saison 2002/2003 konnte durch die Verpflichtung von Trainer Dieter Brugger, ein Eigengewächs aus der Weißenauer Jugend der 60er Jahre, ein phänomenaler Aufschwung erreicht werden. Gleich wurde der 2. Platz erreicht und im Relegationsspiel gegen Aulendorf der Aufstieg in die Kreisliga A perfekt gemacht und der Meistertitel der 2. Mannschaft unter Trainer Helmut Eckert geholt. Nach einem vorderen Platz im 1. Jahr in der Kreisliga A konnte dann in der Saison 2004/2005 sogar vorzeitig die Meisterschaft in der Kreisliga A sichergestellt und der Aufstieg in die Bezirksliga erreicht werden. Nach dem Aufstieg musste man jedoch gleich wieder nach dem ersten Jahr, den Gang zurück in die Kreisliga A gehen. Hier konnte man in den ersten beiden Jahren nach dem Abstieg um die vorderen Plätze mitspielen und verpasste jeweils knapp den Relegationsplatz. In der Saison 2008/2009 konnte man erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt sichern. In der darauffolgenden Spielzeit lief dann gar nichts mehr und man beendete die Saison auf dem letzten Platz und musste den Gang in die Kreisliga B Bodensee gehen.